"chrónos" Eine musikalische Zeitreise"

Mit Musik durch die Zeit reisen

Besonderer Liederabend beim MGV Frohsinn

Zunächst eine betrübliche Nachricht für alle Bewunderer der Festival-Tage des MGV Frohsinn:

 

Im kommenden Jahr wird diese Gala-Veranstaltung ausfallen – wegen des 80. Vereinsgeburtstags im Juni. Als wolle der Verein die Gäste schon im Voraus dafür entschädigen, boten seine Chöre am Samstag und Sonntag mit „Chronos – eine musikalische Zeitreise“ nicht nur einen gesanglichen Hochgenuss. Die Darbietungen waren eingebettet in einen Handlungsrahmen, der – was Ausstattung, Kostümierung und Darstellung anbelangt – weitab jeglicher herkömmlicher „Liederabend-Atmosphäre“ einzuordnen ist. Wen anders als einen sangeskundigen Helmstadter, in diesem Fall Professor Dr. Fortissimo (Josef Rauch), sollte der „Zentralrat für guten Geschmack, Fachrichtung Musik“ mit der Bildung des ultimativen Spitzenchores beauftragen. Gut, dass der Professor eine Zeitmaschine besitzt. Zunächst landete der weißhaarige Experte im Jahr 2024. Der futuristische Sprechgesang der jungen Frohsinn-Gruppe RebelCanto (Leitung Hubert Hoche) erinnerte mit seinen markant auszusprechenden geografischen Namen an die musikalische Tradition bekannter Städte und Regionen: Ra-ti-bor, Ta-hi-ti, Ma-la-ga, Ka-na-da... Zurück ins Jahr 1960: Der Männerchor (Leitung Christa Gutmann) intonierte zunächst Friedrich Hollanders „Guck doch nicht immer nach dem Tangogeiger hin...“ und riet wie das Hazy-Osterwald-Sextett „Geh'n se mit der Konjunktur...“. Fränk Gersitz warf dabei mit einem Koffer voller Geldscheine um sich. Sanftere Töne schlug der Frauenchor an und schwärmte von Gitarren, die seinerzeit durch die Nacht und die Kehle von Jimmy Makulis klangen. Einfühlsam und total romantisch schworen sich im Jahr 1981 Uli Lurz und Uwe Gernert „Endless Love“ wie Diana Ross und Lionel Ritchie. Eine Verwandlung machten die Damen der Frohsinn-Singers (Leitung Imelda Streitenberger Gersitz) durch. Als „Die Prinzen“ ersangen sie sich mit „Küssen verboten“ und „Alles nur geklaut“ einmal mehr beneidenswerte Anerkennung. Eine farbenfrohe und dynamische Wiedergeburt bereiteten wiederum RebelCanto der Kultgruppe ABBA mit „Mamma mia“ und „Chiquitita“ aus dem Jahr 1974. Es folgte der Jugendchor (Choreografie Luisa Ott) mit einem flotten HipHop-Tanz aus der Jetzt-Zeit. Nach der Pause setzte sich der Jugendchor (Leitung Imelda Streitenberger-Gersitz) am Strand in Szene, wirbelte mit „Macarena“ und „Surfin' USA“ wie die Beach Boys über die Bühne. Der Frauenchor ging wie ehemals Petula Clark „Downtown“ in die nächtliche Stadt, und der Gemischte Chor (Leitung Christa Gutmann) begab sich mit „Hare Krishna“ und dem „Wassermann“ aus „Hair“ auf die Pfade farbenprächtig geschmückter Blumenkinder aus der Hippie-Zeit. Elvis' „Jailhouse Rock“ in getanzter Version erinnerte an den „King“ und an das Jahr 1957, ehe die Frohsinn-Singers mit „It's Raining Men“ aus dem Jahr 2000 der voluminösen Weather Girls zum großen Finale überleiteten. Bei allen Stationen erinnerte der Professor an besondere Ereignisse des betreffenden Jahres. Am Schluss hatte er die besten Sängerinnen und Sänger aus den Chören herausgefischt und eben jenen angestrebten Superchor formiert. Und der fragte im Sinne der Zuhörer gemäß Paulchen Panther: „Wer hat an der Uhr gedreht?“ (Textquelle: Main-Post)

 

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